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Moin Moin,
andere Kulturen und Menschen sind interessant und bieten sich aufgrund ihrer Fremdheit als gern genommene Motive an. Wer nun auf Reisen Land und Leute fotografieren möchte hat mit den Landschaftsfotos eigentlich keine Probleme (sofern dies keine Militäreinrichtungen oder andere sensible Bereiche sind), kennt aber dieses Gefühl der Unsicherheit, wenn man die Menschen vor Ort in Ihrer gewohnten Umgebung fotografieren möchte. Wie also soll man hier am besten vorgehen?
Dieses sensible Thema ist grundsätzlich nicht durch technische Errungenschaften zu meistern, sondern vielmehr durch zwischenmenschliches Einfühlungsvermögen, verbunden mit Höflichkeit und dem Respekt dem jeweiligen Menschen gegenüber.
Ganz wichtig ist es nicht aufdringlich zu sein, sondern bedächtig vorzugehen. Nehmen sie sich Zeit und bekunden sie offen ihr Interesse. Kleine Gesten und ein freundlicher Gesichtsausdruck haben hier manchmal die stärkste Wirkung.
(Bild 1)
Ich zeige immer offen meine Kamera und lächel dabei die Person direkt an, die mein Interesse geweckt hat. Das funktioniert auch, wenn man der Landessprache nicht mächtig ist. Falls dies jedoch so ist und man sich mit den Menschen unterhalten kann: umso besser, denn dann ist es mit einer einfachen Nachfrage, ob man sie fotografieren darf noch wahrscheinlicher auf eine positive Reaktion zu stoßen.
Leider habe ich auch schon (einige) Fotografen erleben müssen, die den Menschen ihr Weitwinkel ohne zu fragen sprichwörtlich auf die Nase gedrückt haben. Dadurch bekommt man zwar Bilder mit einem ungewöhnlichen Gesichtsausdruck der von Erstaunen bis zu Erschrockenheit reicht. Darüber hinaus kann diese Vorgehensweise jedoch auch heftige physische Gegenreaktionen auslösen und gehört – meiner Meinung nach – auf keinen Fall zu der Art und Weise, wie man mit Menschen umgehen sollte. Ich stelle mir dann immer vor, wie ich selber auf so ein Verhalten reagieren würde.
(Bild 2)
*Wie kann man die Voraussetzungen für ein gelungenes Portrait optimieren?*
* Es ist besser, wenn man alleine oder zu zweit unterwegs ist. Eine Reisegruppe im Rücken, am besten gleich mit gezückten Fotoapparaten neben einem wirkt auf die meisten Menschen eher abschreckend und einschüchternd.
* Auch sollte man sich Zeit lassen. Meine Erfahrung zeigt, wenn man irgendwo verharrt oder langsam durch die Gassen schlendert ergeben sich viel mehr Motive, als wenn man (wie bei den Meisten Reisegruppen üblich) von einem Punkt zum anderen hetzt.
* Wenn man einen Guide dabei hat, sollte man ihn fragen, wie man am besten mit der Bevölkerung umgehen sollte. In der Regel ist es höflich, wenn man sich bei seinem „Model“ für die Fotoerlaubnis erkenntlich zeigt. Das muss sich nicht immer in Geld ausdrücken, denn in manchen Gegenden freuen sich die Menschen auch über Bonbons, ein Stück Seife oder andere Dinge. Häufig langt dem Gegenüber aber auch schon ein „Dankeschön“ in der Landessprache.
(Bild 3)
* Auch sollte man akzeptieren, wenn eine Person nicht fotografiert werden möchte. In der Regel ist es auch besser ein Foto nicht „erzwingen“ zu wollen, was mitunter schon zu schweren Handgreiflichkeiten geführt hat.
* Wenn sie jemandem einen Bildabzug versprochen haben, so sollten sie dies auch einhalten. Damit man nicht unzählige Briefe in das Reiseland schicken muss erklären sich manche Guides gerne bereit, den entsprechenden Weiterversand im Inland zu übernehmen. Zeigen sie sich erkenntlich.
*Wie sind eure Erfahrungen und wie ist euer Vorgehen, wenn ihr unterwegs sein? Welche Tipps könnt ihr geben?*
Gruß
Axel
(Gesetzte Links können immer Werbung für irgendwas gemäß Telemediengesetz enthalten 🙂
Zeig mir nicht Deine Ausrüstung, ich will Deine Bilder sehen!
Dieser Artikel eignet sich ja universel, habe ihn auch gerade als Bildkommentar unter eines meiner Bilder gelesen..
Drag and drop? Hoffentlich nicht wie bei Guttenberg!
;-))
LG
henry
Hallo Henry,
es stimmt, drag und drop von einem Beitrag zum anderen und dann noch "kreativ verändert" - aber sonst stammt er Silbe für Silbe aus meiner Feder/Tastatur. Du kannst es ja mit Wikidingsbums überprüfen ... :-))
Schöne Grüße - Burkhart
Für wieviel andere Beiträge hast du den Absatz den noch brauchen können?
Ich habe da noch ein Maikäferfoto, einen Sonnenuntergang und ein Rapsfeld, - kannst es ja nochmal mit kreativ verändern probieren, paßt dann sicher auch.
LG
Henry
Hallo Burkhard,
du beschreibst hier einen sehr ambitionierten Ansatz, wenn du dazu aufforderst sich im Namen und Alter zu den porträtierten Personen zu notieren.
Lass mich an dieser Stelle bitte anmerken, dass man das meiner Meinung nach nicht mit der Benennung von Schmetterlingen inklusive der lateinischen Bezeichnung gleichsetzten kann, da man dieses ohne Probleme auch noch im Nachhinein zu Hause unter Zuhilfenahme geeigneter Lektüre vornehmen kann.
Sicherlich wäre die Befragung der Personen ein sinnvoller Weg, wenn ich von vornherein vorhabe, die Bilder in einem Buch oder in einer Ausstellung zu präsentieren oder wenn ich gar einer journalistischen Aufgabe nachgehen.
Auf meinen Reisen habe ich die Erfahrung gemacht, dass selbst bei einer kleinen Reisegruppe von acht oder zehn Personen nur sehr selten Zeit blieb, um mit den Menschen vor Ort einen Plausch zu halten. Sicherlich gab es vereinzelt Gespräche, bei denen man den Namen des Gesprächspartners erfahren hat und auch nach dem Alter hätte fragen können, doch diese Momente waren aufgrund der Gruppendynamik viel zu selten.
Ich denke, dass dies ein Punkt ist, denen jeder über die empfohlenen Höflichkeitsformeln hinaus für sich selber entscheiden muss. Es liegt sicherlich auch nicht jedem, so tief/direkt in eine kurze persönliche Beziehung mit seinem Gegenüber einzusteigen.
Ich werde mir deine Idee jedoch gerne zu Herzen nehmen, da ich sie persönlich sehr interessant finde.
Dank und Gruß
Axel
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Zeig mir nicht Deine Ausrüstung, ich will Deine Bilder sehen!
Hallo Axel,
einige Drucker aus der Canon Selphy Serie sind optional mit Akku auszustatten. Sony hat so was natürlich nicht nötig. Die Drucker sind auch nicht grösser oder schwerer als die Sonys somit zumindest in einem großen Fotorucksack gut unterzubringen.
Und es ist richtig, wenn du dem Ersten sofort ein Bild in die Hand gedrückt hast (und wenn die Qualität noch so schlecht ist) wird der "stolz wie Oskar" abzischen und die nächsten Motive melden sich dann freiwillig. Da musst du dann eher schauen, dass du dann wieder weg kommst 🙂
Wichtig Gerade im nördlichen und mittleren Afrika, falls dich einer dann bittet ein Bild von Oma oder Opa zu machen gebietet es der Anstand und Respekt vor dem Alter, dass du es auch tust.
Anbei ein Testbericht vom 510er, wobei ich sagen muss ich habe persönlich keine Erfahrung mit diesem Gerät.
Gerät ca 60 €, Akku 30-40 € (reicht für 30-40 prints), 100 Prints incl. Farbfolie ca 30 €
Canon Selphy CP510 Test
Hallo,
ich denke wenn man sich schon diese Frage stellt ist es schon fast zu spät. Obwohl ich hier in meiner Heimat die Sprache der einheimichen spreche traue ich mich auch nicht immer zu fragen und lass das Foto dann halt.
In Mexiko (1991) hatte ich richtig Spaß am Menschen fotografieren. Wenn sie mich mit der Kamera gesehen haben sind sie fast immer in ose gegangen. Erst dachte ich die machen das weil sie Geld wollen, aber nach der Aufnahme sind sie weitergelaufen als sei nichts geschehen. Und wenn ich gefragt habe durfte ich sowieso immer ein Bild machen.
Ich glaube es ist auch eine Sache die von einem selbst aus geht. Reisegruppen oder Menschen in Eile interessieren sich bestimmt nicht für den Mensch oder dessen Geschichte den sie gerade Fotografieren, dass hat dann mehr etwas von einem Zoo Besuch. Ich hoffe ich bin als neuer hier jetzt niemenden auf die Füße gestiegen, wenn doch war es keine Absicht und nicht so gemeint. Wenn man aber auf Menschen zu geht und Zeit mit hnen verbringt, in welchet Form auch immer, wird man in der Regel auch ein Bild machen dürfen. Mahl ehrlich wer fühlt sich nicht geehrt wenn er fotografiert wird, solange man nicht das gefühl einer vergewaltigung dabei empfindet. Da wird auch sicher Jeder sein eigenes Rezept haben und mansch einer kann es halt leider nicht so einfach und Anderen ist es ein einfaches.
Das mit dem Drucker finde ich übrigens sehr interessant werde ich mir mal ansehe!
gruß
Oli
Hallo Oli, das Problem mit dem fragen habe ich auch, dabei gehen wahrscheinlich schon ein paar tolle Gelegenheiten ungenutzt vorüber.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die meisten fotografieren lassen, außer in muslimischen Ländern und in Kuba in Havanna nur gegen Bezahlung. In den Emiraten hab ich mich aber mal hinreißen lassen und habe jede Menge Männerportraits gemacht beim Kamelrennen. Da wir nur eine Handvoll weiblicher Touristinnen in Begleitung unserer Männer waren, haben uns die einheimischen Männer schlichtweg ignoriert und sich auch nicht gewehrt oder geweigert. Und ich bin mir absolut sicher, dass die das sehr wohl gesehen haben, wie ich mit meinem Tele auf sie gezielt habe und immer fleissig gelächelt habe und mit meiner Kamera gewunken habe. Allerdings habe ich jetzt die Scheu, diese Fotos zu veröffentlichen.
Ich denke, man sollte sich immer an die gute Kinderstube erinnern und höflich fragen, notfalls mit Hand und Fuß, wenn man der Sprache nicht mächtig ist.
Das Mädchen war ganz glücklich, dass ich sie fotografiert habe: sie malt in Curacao und wir haben ihr eines ihrer Kunstwerke abgekauft.(Bild 1)
Und sie haben wir gefragt auf einem sonntäglichen Markt in Curacao, nachdem wir an ihrem Stand einen Kaffee getrunken haben. Wir waren übrigens die einzigen Touristen dort. Mich hat sie an eine Voodoopriesterin erinnert.(Bild 2)Die Idee mit dem Drucker ist wirklich interessant. Da muss ich mich auch schlau machen.
Grüßle Lea