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1. Lektion (Zeit)

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Sir_Henry
Vielschreiber

1. Lektion (Zeit)

Hallo alle miteinander






Ein bewährter Spruch in der Pädagogik lautet: "Redundanz fördert das behalten" . Nun seit ihr ja alle keine Knaben mehr bzw. noch nie gewesen (der Wortsstamm von Pädagoge leitet sich aus dem griechischen Wort Pädagogos "Knabenführer" ab). Aber die neuesten neurobiologischen Erkenntnisse zeigen auf, das auch das erwachsene Gehirn noch plastisch ist und das Wiederholung ein Schlüsselwort auch in der Erwachsenenbildung ist. Bei jedem Weg, den ein Gedanke durch das Gehirn macht, wird eine Spur hinterlassen, einmal gegangen ist das wie barfuß durch eine Wiese gehen, nach ein paar Minuten sind alle Grashalme wieder gerade als sei nie was geschehen, aber bei jeden neuen Gang auf der Spur entwickelt sich langsam ein Trampelpfad, ein kleiner Weg, eine Teerstasse bis hin zur Autobahn, so das sich das Gedachte auf immer verfestigt.


(Wen dieses spannende Thema näher interessiert: Hüther heißt der bekannteste Autor, der in vielen Büchern super einfach und verständlich den Stand der Dinge zusammenfaßt)


In diesem Sinne werde ich den alten Spruch von der nützlichen Wiederholung berücksichtigen und immer mal wieder eine Zusammenfassung machen, damit sich der Stoff verfestigt.


Der Norina habe ich neulich erklärt, was es mit der Zeit beim fotografieren auf sich hat:


Es ist einer der Parameter, der dafür zuständig ist, das die richtige Menge Licht auf den Chip kommt.


Das geschieht durch Mathematik, einfach und berechenbar. Wenn ein Vorhang sich 1/125 sek lang öffnet, kommt genau doppelt soviel Licht auf den Chip, wie wenn der Vorhang sich eine 1/250 sek. öffnet.


Umgekehrt ist es ebenso. 1/60 sec. ist wieder doppelt soviel Licht wie bei 1/125.


So geht das über die gesamte Breite des Einstellbereichs: Eine Stufe nach oben oder eine Stufe nach unten bringt immer entweder doppelte Menge, oder die Hälfte des Lichts zum Sensor.


Das da so eine einfache Mathematik dahinter steckt, ist eine feine nützliche Sache. Ermöglicht es doch der Kamera relativ einfach, die vom Fotografen vorgenommenen Zeiteinstellung immer mittels der Blendensteuerung so zu kompensieren, das die gewünschen 100% Licht den Sensor erreicht und das Foto korrekt belichtet ist. (Solange genügend Licht vorhanden ist, wie gesagt: ist zuwenig Licht da, blinkt der Werrt der Blende auf dem Display)


Die Einstellung an der Kamera, die soviel Mathe kann, ist die mit dem großen "S" - die Blendenautomatik, auch Verschlußzeitenprioritätenmodus genannt aber das Wort gefällt mir nicht. Also Blendenautomatik, weil der Fotograf der Kamera mitteilt, mit welcher Zeit er den Sensor zu belichten gedenkt und die Kamera steuert automatisch die dazu passende Blende bei.


Soweit, sogut. Aber die Frage ist: Wann ist es sinnvoll die Einstellung "S" vorzunehmen und welche Zeit stelle ich dann ein?


Jeder kennt die Fotos, bei denen ein Hauptmotiv einigermaßen erkennbar abgebildet ist, aber z.B. die schlagenden Fügel eines Vogels, die Hände eines Tänzers, einspringendes Kind etc. unscharf sind. Diese Unschärfe ist keine Fehlfunktion des Autofukusses, sondern eine Folge der zu schnellen Bewegung in der eingestellten oder von der Vollautomatik gewählten Belichtungszeit.


Also die Länge der Zeit kann fotografisch sehr viel leisten, die wichtigste Aufgabe ist:


"Bewegungen einfrieren".


Das heißt, immer wenn sich etwas mehr oder weniger schnell bewegt und ich dieses Motiv ohne Bewegungsunschärfe auf mein Foto bekommen möchte, müßt ihr an der Kamera eine Zeit einstellen, die fix genug ist, die Bewegung einzufrieren.


Das fängt bei 1/125 bei sitzenden Personen an, die keine Italiener sein dürfen, und hört bei einigen Kameras bei 1/8000 auf, mit der man auch sehr schnelle Bewegungen festhalten kann.


Im Moment nur nebenbei: Die Brennweite des Objektivs spielt dabei auch noch eine Rolle, das kommt aber erst später dran)


Soweit die Wiederholung, jetzt die erste Aufgabe:


Ich möchte eine Aufnahme mit schneller Bewegung mit der Einstellung Blendenautomatik "S" - bei der ihr die Einstellung so wählt, das keinerlei Bewegungsunschärfe im Bild zu erkennen ist.


Motiv ist mir egal, ob das ein Vogel, ein Kind auf dem Spielplatz, ein Fußballspiel ein Rennwagen oder ein Tanzpaar ist. Hauptsache, man erkennt, das Motiv ist in Bewegung, die Aufnahme ist scharf, die Exifs sollen zu lesen sein. Kein Archivmaterial! Sinn ist, das ihr bewußt die Option "S" an der Kamera nutzt und euch beim fotografieren Gedanken über die wohl richtige Belichtungszeit macht. Berichtet gerne unter euren Fotos, wie es euch ergangen ist, ob es einfach war, welche Schwierigkeiten aufgetreten sind etc.)


LG


Henry

85 ANTWORTEN 85
profile.country.DE.title
suzivl
Entdecker


Hallo Henry,





habe fünf Minuten vor Schluß schnell noch mit einem ganz komischen Gefühl in der Magengegend meine Hausafgabe abgegeben.





LG





Harald



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Alin15
Besucher


Hallo Henry,
Hab mein Bild reingestellt :slight_smile:

Liebe Grüße

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Alin15
Besucher


Hallo henry





hab jetzt nochmal ein neues Bewegtbild hochgeladen :slight_smile:





lg

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Julchen5
Neues Mitglied


So gestern habe ich die Lektion nachgearbeitet


Freue mich dabei zu sein.

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Julchen5
Neues Mitglied

Heute hatte ich nun Zeit das Bild einzusetzen, bevor Henry wieder da ist


Liebe Grüße


Angelika

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Alin15
Besucher


Hallo Henry,
also alles nochmal :grin:

Ich hab ein Problem mit dem "S" Modus
Ich mach meistens Bewegbilder z.B von Kaninhop oder Springenden Pferden
so
es ist bewölkt und ich muss mit hoher verschlusszeit fotog.
ergebiss = Dunkel!!!

ich hab die helligkeit schon auf 2 gestellt
und Julia hat mir den Tipp gegeben das ich die ISO zahl erhöhen soll
aber ab 400 rauscht es schon gewaltig!!

So was kann ich da machen? 😞
soll ich sie einfach dunkel fotog. und mit Photoshop die helligkeit erhöhen?
aber ich finde das sieht auch immer blöd aus 😞

bitte um hilfe!
aber Danek schonmal

LG

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BaSa_two1saeii
Besucher


Probier es mit RAW, statt JPEG zu fotografiern. Nimm weiter eine höhere ISO-Zahl und versuchs mit der Software dann am PC auszugleichen. Wie das geht stand hier schon mal irgendwo, ich finds nur leider nimmer. 😞


Ansonsten hilft tatsächlich nur ein Lichstarkes Objektiv, weil nen Blitz würd ich bei Pferden nicht probieren.


Wenn das Geld für ein Zoom nicht reicht, probier ein Objektiv mit Festbrennweite - so f2,8 oder besser. Aber da können dier die "Alten" 😉 hier im Forum sicher besser weiterhelfen.


LG




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Alin15
Besucher


Hallo Henry


ja da hast du recht....
ich hab festgstellt das ich immer viel zu hohe versclusszeiten nehme. Werde da jetzt mehr drauf achten und vorallem auf das blinken im Sucher !!!
Das hab ich total vergessen...





Tausend dank!



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BaSa_two1saeii
Besucher

Hallo Alin,


weil Du ja eh Lichstärke vermisst und wie ich in nem anderen Thread gelesen hab für Lichtriesen auch eigenlich noch nicht das finazielle Polzter besitzt würd ich dir einfach mal ein SAL50F18 empfehlen. Dies kostet recht wenig und ist als Portrait-Objektiv auch nichts was man verkehrt kaufen kann.


50 mm sehn dann vom Bildausschnitt her zwar immer so aus: (es ist eigentlich nicht unscharf, das macht die Seite hier beim hochladen)(Bild 1)
aber nach dem Bearbeiten auch so: (Bild 2)und das ist doch schon recht nahe. Du musst dir das nur noch ein gewaltiges Stück schärfer vorstellen und warscheinlich kann mans dann auch noch weiter ran holen, da das Foto hier mit dem guten alten 1870 Kit-Objektiv geschossen wurde, dem es auch an Lichstärke mangelt und du ja auch mit 14,2 MP daherkommst nicht mit 10,2 MP wie ich.

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Sir_Henry
Vielschreiber

Hallo Alin






Wenn ich das richtig verstehe, setzt du dich gerade mit den Grenzen der Fotografie auseinander.






Wenn du mit "S" fotografierst und die Zeit entsprechend einstellst, muß du die Anzeige der Blende im Sucher beachten: Wenn sie anfängt zu blinken, heißt das, es ist zuwenig Licht da, und das Bild wird zu dunkel, wenn du es trotzdem machst.






Auswege aus diesem Dilema gibt es nur wenige: Mit der Einstellung der Zeit direkt an der Grenze arbeiten, an der es anfängt zu blinken. Geringfühgige Unterbelichtungen kannst du noch in Photoshop kompensieren, als Standardprozedur eignet sich das nicht.


Mit der Zeit auskommen, die dann möglich ist: Das geht bei sich bewegenden Motiven, wenn du den Bewegungsablauf studierst: Wenn ein Pferd springt, gibt es einen Punkt, an der es eine winzige Zeitspanne fast stillsteht, bei einer Schaukel der Umkehrpunkt von vorn nach hinten, bei einem Auto in der Kurve..das sind eh die attraktivsten Momente, aber geht natürlich auch nicht immer!






Lichtstarke Objektive kann man sich auch mal für ein Projekt ausleihen, also im zweifelsfall mal hier im Club fragen, ich glaube, da wird dir schon geholfen.


Als letztes ist es natürlich möglich, zum einfrieren von Bewegungen einen Blitz einzusetzen. Aber der verändert natürlich die Bildstimmung und macht die Gäule scheu...






Fazit: Manchmal ist es verdammt schwer, ein gutes Erbegnis hinzubekommen und machmal ist es dann einfach ein Kompromiss zwischen zwei Sachen: Entweder Bewegungsunschärfe oder zu dunkel...






Übrigens: wenn du die Isozahl hochdrehst, solltest du die Dynamikerweiterung ausstellen. Die beiden Sachen vertragen sich nicht zusammen, und es gibt sehr verrauschte Fotos.






LG


Henry