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Ich hoffe auf diesem Weg von unseren Druckspezialisten einige Infos zu Papiersorten und deren Auswahl zu bekommen.
Gibt es eine Faustformel, für welches Motiv, ich welches Papier verwenden sollte. Ein Portrait z.B. auf einem Glatten oder doch lieber auf einem struckturierten Papier? Glänzend oder Matt ? Was passt am besten zu Landschaftsmotive oder zu Makros. Und vielleicht ist auch der ein oder andere Tipp zum Thema Druck dabei.
Hintergrund : Ich möchte einige Bilder im Mittelformat (ca. 60X80) drucken lassen. Was gibt es zu beachten.
LG Jürgen
Hallo Jürgen,
da haben wir einen Spezialisten im Forum den fototrainer, in Münster habe ich erfahren das er da einiges drauf hat.
Ich selbst lasse immer alles drucken.
LG Jens
Hallo Jürgen,
das ist tatsächlich eines der größten Steckenpferde von Christian Fototrainer! Er hat uns bei einem Treffen in Essen mal so viel dazu erzählt und so viele Beispiel zum vergleichen gezeigt, dass der ganze Abend gefüllt war.
Offengestanden denke ich, dass ein intensiver Austausch dazu nur persönlich stattfinden kann, weil dazu auch das Anfassen und aus der Nähe Betrachten der Ergebnisse gehören müsste. Ein paar Faustregeln und Anhaltspunkte kann er aber bestimmt auch online geben. Mal sehen wie lange es dauert, bis er auf das Thema anspringt ... 😉
Hallo Jens,
ich würde jetzt auch drucken lassen, aber ich sollte doch wissen was ich genau haben will. Ich dachte es gibt je nach Motiv, ein Papier, daß das Motiv unterstützt, um so ein ausdrucksstarkes Bild zu erhalten. Aber so einfach scheint das doch nicht zu sein.
Wäre aber schön gewesen zu wissen das man zb für ein Portrait ein mattes wenig oder unstrukturiertes Papier nimmt.
Mal sehen was noch kommt. Erstmal Danke an euch beide.
LG Jürgen
Hallo Jürgen,
ohne Fototrainer vorgreifen zu wollen, der mich aber jederzeit berichtigen oder bestätigen darf.
Das mit dem Drucken und dem Papier ist gar nicht so einfach zu beantworten. Erstens hängt das vom verwendeten Drucker ab. Ein Canon Pixxma verwendet 4 Tinten, ein Epson 3880 schon 8 davon allein 3 verschiedene Schwarz, ein HP 3200 (echt tolle Repromaschine) hat 12 Farben. Nun muss für alle Drucker das passende Profil auf das verwendete Papier eingestellt werden. Das bekommt man entweder vom Papierhersteller (falls der ein Profil für das Papier auf deinen verwendeten Drucker hat) oder man kann es mit einem Probedruck und der passenden Kalibrier Soft- und Hardware selbst erstellen. Und dann gibt es halt noch Papiere "wie Sand am Meer". Wenn du einen bekannten Großhändler an der Hand hast wäre Tecco ein Lieferant, der einen bedruckten Musterblock hat. Da kann man recht gut erkennen, was einem am Besten für was gefällt.
Das ist nämlich der nächste Punkt: Du! Es ist nicht unbedingt gesagt, dass was mir gut gefällt auch für dich ok ist.I ch für meinen Teil mag Portraits z.B. am liebsten auf einem PortraitPlus mit Rasteroberfläche. Da finde ich kommen die Hauttöne toll raus. Habe dafür aber auch schon Kritik geerntet.
Ein Vorschlag: Stelle ein kleines Paket (1 Portrait, 1 Landschaft, 1 Still .....) zusammen und schicke es an verschiedene Bildlieferanten. Sprich diese direkt an, dass die es dir auf verschiedenen Papieren drucken sollen in 10x15 oder 13x18. Die meisten liefern entweder direkt als Musterabzüge kostenlos, wenn nicht kostet es meist nicht viel. Wenn du eine Druckmöglichkeit in deiner Nähe hast, kannst du auch verschiedene Papierhersteller ansprechen, die schicken normalerweise auch Musterbögen (unbedruckt) raus.
Danach einfach vergleichen was dir am Besten gefällt.
Das war jetzt zwar nicht wirklich die Antwort, die du wolltest aber vielleicht hilft es doch etwas.
Gruß Rolf
Hallo Jotel,
wenn Du farbrichtig drucken willst, wirst Du um ein individuell erzeugtes Druckerprofil nicht herumkommen, da stimme ich Rolf absolut zu. Es gibt verschiedene Dienstleister im Netz, bei denen Du das machen lassen kannst. Das geht so: Du bekommst von dem Dienstleister eine Datei mit einem Testbild und druckst dieses auf dem gewünschten Drucker, mit der richtigen Tinte und dem Papier aus. Diesen Ausdruck schickst Du mit der Schneckenpost an den Dienstleister. Dieser misst die Ergebnisse mit einem Colorimeter, lässt per Software ein passendes Druckerprofil erzeugen und mailt Dir dieses zu. Dieses Profil musst Du dann in Deine Druckkonfiguration einbinden. Es gilt wirklich nur für diese eine Kombination von Drucker, Tinte und Papier, dafür ist die Farbwiedergabe dann so korrekt, wie man sie sich nur wünschen kann.
Es gibt auch einige Drucker, die selber einen Testdruck machen, vermessen und ein Profil erzeugen können, damit ist es natürlich viel unkomplizierter.
Unser Fototrainer (Haaaallooooo!) will demnächst auch das Erstellen von Druckerprofilen über seine Website anbieten.
Hi Ulrich,
hast Recht aber mit den Druckern mit Profilmessung bist du bei Maschinen wie z.B. dem HP3200. Der ist gerade im Sonderangebot für "nur" 2300 € + Märchensteuer. Vorher um 4500 €.
Mit den Dienstleistern ist es so eine Sache. Manche schludern mächtig und kosten tut das auch eine schöne Stange. Wenn du dann 5 oder 6 Papiere auf zwei Drucker rechnest und dann die Tinte wechselst......
Dann kannst du dir eher das Komplettpaket von z.B. Datacolor kaufen. Ist zwar auch nicht billig dafür hast du eine Bildschirm Kalibration + eine Druckerkalibration. Dann ist es kein Problem mehr Tinten und Papiere zu wechseln.
Gruß Rolf
was wie wo......
hat da jemand was von Drucken gesagt??
Nee im Ernst ich war einfach die ganze Woche voll eingebunden und habe es nicht einmal geschafft hier vorbeizuschauen. Grundsätzlich kann ich nur zustimmen das ein kalibrierter Monitor und ein Drucker - Tinte - Papier Profil für die bestmögliche Qualität Pflicht sind. Aber jetzt mal im einzelnen:
*Papier*
Für Fine Art Prints empfehle ich immer die Papiere selbst anzufassen und auch mal im direkten Vergleich zu anderen Papieren die Oberflächenstuktur zu überprüfen. Die Auswahl ob matt, semimatt oder glanz sollte jeder selbst treffen. Sinnvoll ist es dabei auch das Motiv zu berücksichtigen.
Glänzendes Papier hat meistens den Vorteil das es ein tieferes Schwarz darstellen kann und das Bild damit kontrastreicher wirkt. Dafür gibt es mattes Papier mit stärker unterschiedlichen Oberflächen. Diese reichen von sehr gleichmäßig (PhotoRag) bis hin zu deutlichem Muster (William Turner, Torchon etc. )
Als drittes kommt noch Canvas in Frage wenn man das fertige Bild z.B. auf Keilrahmen aufziehen will. Selbst hier gibt es sogar auch unterschiedliche Öberflächen. Canvas habe ich früher öfter genutzt bin aber nicht mehr so sehr davon
überzeugt da der Unterschied zu glänzendem Papier doch sehr groß ist.
Canvas wirkt gegen glänzendes Papier meist stumpf und blass.
Meine derzeitigen Favoriten sind für glänzendes Papier Harman Gloss FB AL (alternativ Sihl Baryt, Hahnemühle FineArt Baryta oder Epson Traditional Photo Paper). Glänzendes Papier verwende ich vor allem für Panoramen, Landschaftsaufnahmen und Städtebilder. Als mattes Papier verwende ich fast ausschliesslich Hahnemühle William Turner 310 g/sm da ich farbgenaue Repros von Kunstwerken anfertige (hat allerdings eine starke Struktur). Alternativ nutze ich Hahnemühle PhotoRag.
Für langzeitstabile Drucke die Ihre Farbe nicht / oder nur wenig ändern sollte das Papier möglichst wenige optische Aufheller besitzen.
*Drucker*
Generell sind die heutigen Fotodrucker zu sehr guten Bildausgabe im Stande. Für FineArt Prints sollten es jedoch Drucker mit pigmentierter Tinte sein die auch dickeres Papier verarbeiten können. Diese fangen so weit ich weiß bei Epson mit dem 2880 er (A3+) für ca. 700-800 EUR an. Größere Modelle gibts dann bis 152 cm Druckbreite allderings fast unbezahlbar . Ich selbst nutze eine Epson 7800 und bin sehr zufrieden allerdings sind die neueren Modelle (auch von HP oder Canon) noch deutlich besser da man die schwarze Matt und Phototinte nicht mehr aufwendig wechseln muss.
Fine Art Printer verwenden in der Regel 8 oder mehr Tinten. Dabei kommt für mattes Papier oftmals eine spezielle matt Schwarze Tinte zum Einsatz und für glänzende Papiere eine "Photo Schwarz Tinte". Außerdem verfügen die meisten Geräte über weitere Schwarztinten (bei meinem 7800er Light Black und Light Light Black).
Wenn du die verschiedenden Papiere mal anfassen möchtest kann ich meine Muster gerne nochmals mit nach Essen bringen. Am 16.11. bin ich jedoch leider nicht da.
Viele Grüße
@Petrarolf: Danke für deine Ausführungen.
@Fototrainer:
Schade eigentlich, das Stuttgart so weit von Essen weg ist, sonst wäre ich gerne gekommen. Das Thema hat schon einen besonderen Reiz.
Nun muß ich aber noch mal auf die Motivwahl zurückkommen. Was für ein Papier würdest du mir zu einem Portrait raten?
LG Jürgen
PS: Danke auch an die anderen, mir raucht schon der Kopf bei so vielen Infos.
Hi,
also ich stehe auf Baryt Papier für Portraits (Harman Gloss FB AL). Auch PhotoRag eignet sich super. Stark strukturiertes Paper (wie William Turner) eignet sich nur bedingt, der Look ist einmalig wenn man Ihn mag.
Das Schöne ist ja das einem keine Grenzen gesetzt werden, erlaubt ist was gefällt. Am besten siehst du dir die Papiere mal irgendwo an. Wenn du magst kannst du bei eigentlich allen Herstellern einen Musterpack für wenig Geld erwerben in dem dann die wichtigsten Papiere dabei sind.
Was ich dir anbieten kann ist das ich dir mal einige Musterdrucke anfertige, dafür brauche ich allerdings dein Papier und dein Motiv (am besten bei allen Papieren das gleiche).
Viele Grüße
PS: Vor 2 Wochen war ich 3 Tage in Stuttgart leider ist aber diese Jahr nichts mehr in deiner Nähe geplant....